McCaffrey, Anne - Planetenpiraten 3 - Das Generationenschiff by Anne McCaffrey

McCaffrey, Anne - Planetenpiraten 3 - Das Generationenschiff by Anne McCaffrey

Autor:Anne McCaffrey [McCaffrey, Anne]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: babylon
veröffentlicht: 2012-06-29T22:00:00+00:00


elftes kapitel

Privatjacht Adagio

Ford erwachte, weil er über sich einen Streit hörte. Es war nicht das erste Mal, daß er aufwachte, aber es war das erste Mal, daß er so klar im Kopf war. Vorsichtshalber hielt er die Augen geschlossen, während er den beiden Frauen zuhörte.

»Es ist zu seinem eigenen Besten«, schnurrte Madame Flaubert. »Sein spiritueller Zustand ist einfach schauderhaft.«

»Er sieht schauderhaft aus.« Tante Quesada raschelte mit etwas. Er konnte nicht sagen, ob es ihr Kleid war oder etwas, das sie herumtrug.

»Das äußere, sichtbare Zeichen einer inneren, spirituellen Schande. Ein Gift, wenn du so willst. Es muß abgelassen werden, Quesada, sonst wird es uns alle ins Unglück stürzen.«

Ein Naserümpfen und ein Seufzen. Beides hörte sich nicht vielversprechend an. Ford hatte im Moment keine Schmerzen, aber er hatte keinen Zweifel, daß beide Frauen ihn erledigen konnten, ohne daß er sich zu wehren vermocht hätte. Und warum? Selbst wenn sie wußten, was er wollte, dürfte er keine Bedrohung für sie sein. Tante Quesada hatte sogar den Eindruck erweckt, daß sie ihn mochte, und er war von ihr seinerseits sehr beeindruckt gewesen. Er hörte einen Klick, gefolgt von einem leisen Zischen, dann stieg ihm ein scharfer Geruch in die Nase. Ein leises Winseln, das plötzlich abbrach, erinnerte ihn an Madame Flauberts Schoßtier. Seine Nase kitzelte. Er versuchte es zu ignorieren, schaffte es aber nicht und brach in ein wildes Husten aus.

»Böse Geister«, intonierte Madame Flaubert.

Als er in dem gedämpften Licht die Augen öffnete, konnte er ihre prunkvolle Garderobe in all ihren grellen Farben erkennen: rot, purpur, orange, ein blumengesäumtes, um ihre roten Haarflechten geschlungenes Tuch. Ihre halb geschlossenen Augen funkelten ihn an, während sie so tat – und er war sich ganz sicher, daß es nur gespielt war – als kommuniziere sie mit den Sphären, mit denen Medien gewöhnlich kommunizieren. Er wußte es nicht. Er war ein rational veranlagter, gut ausgebildeter Flottenoffizier. Er hatte nichts mehr mit Aberglauben zu schaffen gehabt, seit er als kleiner Junge mit einem Freund davon überzeugt gewesen war, daß je ein Tropfen Blut, den beide auf einen Felsen vergossen, dem Stein etwas Magisches verliehen.

»Mögen sie fortfliegen, die bösen Geister, mögen sie für immer von ihm ablassen …«

Madame Flaubert fuhr mit diesem Sermon noch eine Weile fort, und Ford fragte sich, was die Höflichkeit in einer solchen Situation gebot. Seine Tante sah, wie vorhin schon, ganz elend aus, hockte steif auf der Kante ihres Stuhls und starrte Ford an. Er hätte sie gern beruhigt, wußte aber nicht wie. Er fühlte sich wie ein schmutziger, feuchter Lappen, mit dem jemand eine Theke abgewischt hatte. Der beißende Rauch einer Art pflanzlichen Räucherwerks ließ seine Augen tränen und alles verschwimmen. Schließlich verstummte Madame Flaubert, setzte sich einfach und warf den Kopf in den Nacken. Nach einer langen, dramatischen Pause seufzte sie, rollte den Kopf hin und her, als wollte sie den Hals lockern, und stand auf.

»Kommst du mit, Quesada?«

»Nein … Ich glaube, ich bleibe ein wenig bei ihm sitzen.«

»Das solltest du nicht tun. Er muß die heilenden Strahlen in sich aufnehmen.«

Madame Flauberts Gesicht schwebte über seinem.



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